Prof. Dr. Christoph Horn

Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Philosophie der Antike

Seit April 2001 habe ich den Lehrstuhl für Praktische Philosophie und Philosophie der Antike inne.

Meine Schwerpunkte in der Forschung und Lehre liegen in der antiken Philosophie, insbesondere bei Platon und Aristoteles. In der praktischen Philosophie beschäftige ich mich mit Kant, der Moralphilosophie und der politischen Philosophie der Gegenwart.

Sprechstunde:
Montags 12-13 Uhr - um Anmeldung wird gebeten.

Kontakt:
chorn@uni-bonn.de
+49 228 73-7742
Heinrich-von-Kleist-Str. 22-28
Raum 3.013
53113 Bonn

Sekretariat:
Susanne Koch
sekhorn@uni-bonn.de
+49 228 73-9628

Dienstzeiten: Montag und Mittwoch
Sprechzeiten: 11-17 Uhr
Raum 3.017

Portrait Horn_3.jpg
© privat

Zur Person

  • Geboren 1964
  • Studium von Philosophie, Griechisch und Theologie in Freiburg, München und Paris
  • Promotion 1993 in München: Plotin über Sein, Zahl und Einheit. Eine Studie zu den systematischen Grundlagen der Enneaden, Stuttgart/Leipzig 1995: B.G. Teubner.
  • Habilitation 1999 in Tübingen: Grundlegende Güter. Untersuchungen zu einer handlungsteleologischen Ethik, erscheint bei Klostermann, Frankfurt a.M.
  • 2000-2001: Professor für Philosophie an der Universität Gießen
  • Seit 2001: Professor für Antike und Praktische Philosophie in Bonn
  • 2003-2004: Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
  • 2006-2007: Gastprofessor an der Universität Lausanne
  • 2008-2009: Senior Fellow am Forschungsinstitut für Philosophie Hannover (FIPH)
  • 2010: Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg (abgelehnt)
  • Wintersemester 2011: Gastprofessor an der Universität Wien
  • August/September 2013: Gastprofessor an der PUCRS Porto Alegre (Brasilien)
  • 2014: Ruf an die Universität Tübingen (abgelehnt)
  • 2021-2022: Fellow am THE NEW INSTITUTE in Hamburg
  • 08/2023-05/2024: Gastprofessur an The New School New York
  • Plotin, Texte zum Problem des Selbstbewusstseins (Seminar)
    Mo. 16 (c.t.) bis 18 Uhr
    Heinrich-von-Kleist.-Str. 22-28 - 0.008
    Bewusstsein bei Plotin ist ein wichtiges Thema der antiken Philosophiegeschichte, insbesondere seitdem wir über wichtige Beiträge von Beierwaltes (1991), Remes (2007), Emilsson (2008), Kühn (2009), Caluori (2015), Hutchinson (2018) und Stock (2024) verfügen. Wie bereits von Schwyzer (1960) festgestellt wurde, verwendet Plotin vier verschiedene Begriffe, um die Phänomene zu beschreiben, die wir unter unserem Begriff des Bewusstseins zusammenfassen: parakolouthêsis, antilêpsis, sunaisthêsis und sunesis. Plotin scheint der erste Autor der philosophischen Tradition zu sein, der eine klare und umfassende Darstellung dessen formuliert hat, was Bewusstsein sein könnte. Wie die Unterschiede zwischen diesen vier Begriffen zeigen, deckt Plotinus' Darstellung eine Vielzahl von Themen ab: Ebenso ist „Bewusstsein” in unserer modernen Philosophie des Geistes ein Oberbegriff für ganz unterschiedliche Phänomene wie Achtsamkeit, Wachheit, Empfindungsfähigkeit, Selbstbewusstsein, Zustände des „Wie-es-ist” usw. 

  • Kant, Kritik der Urteilskraft (Seminar)
    Di. 14 (c.t.) bis 16 Uhr
    Heinrich-von-Kleist.-Str. 22-28 - 0.008

    In seiner 1790 veröffentlichten Kritik der Urteilskraft stellt Kant seine Ansichten zur Rolle unseres Urteilsvermögens dar. Vorangestellt wird eine lange Einleitung, in der er die Bedeutung des Werks für sein kritisches System insgesamt erörtert. Im ersten Teil, der "Kritik der ästhetischen Urteilskraft", diskutiert Kant die ästhetische Erfahrung und das ästhetische Urteil, insbesondere über das Schöne und das Erhabene sowie über das künstlerische Schaffen; im zweiten Teil, der "Kritik der teleologischen Urteilskraft", erläutert er die Rolle der Teleologie (d.h. die Annahme von Zwecken oder Zielen) in der Naturwissenschaft und in unserem Verständnis der Natur im Allgemeinen.

    Kants Darstellung von Ästhetik und Teleologie ist Teil einer umfassenderen Diskussion der Urteilskraft, die das Vermögen ist, "das Besondere unter das Allgemeine zu denken". Obwohl die Kritik der reinen Vernunft einige Erörterungen über die Urteilskraft enthält, die definiert wird als "die Fähigkeit, unter Regeln zu subsumieren, d.h. zu unterscheiden, ob etwas unter eine bestimmte Regel fällt" (A132/B171), behandelt er die Urteilskraft erst in der Kritik der Urteilskraft als ein vollwertiges, eigenständiges Vermögen mit einem eigenen apriorischen Prinzip, das dementsprechend eine "Kritik" erfordert, um seinen Umfang und seine Grenzen zu bestimmen. Kant beschreibt die Urteilskraft in der Kritik der Urteilskraft in zwei Rollen oder Funktionen, als "bestimmende" und als "reflektierende" Urteilskraft.

  • Kolloquium zur Praktischen Philosophie und zur Philosophiegeschichte der Antike
    Di. 16 (c.t.) bis 19:30 Uhr - Termine werden per Rund-Email bekannt gegeben
    Tagungsraum IZPH, Poppelsdorfer Allee 28

    Hier werden entstehende Forschungsarbeiten zur Moralphilosophie, zur politischen Philosophie und zur älteren Philosophiegeschichte können zur Diskussion gestellt, besonders Bachelor- und Masterarbeiten sowie Doktorarbeiten. Hinzu kommen externe Vorträge von Kolleginnen und Kollegen.

    Neuanmeldungen in der Sprechstunde (Mo. 12:00 - 13:00 Uhr - nach Terminvereinbarung). 

     Zum Vorlesungsverzeichnis

Shabeena Ansari
The Relationship between Liberty and Subjectivism: A Philosophical Analysis

Kurt Avenarius
Justice and Responsibility: A relational approach to luck egalitarianism

José Miguel Fernández
Der Begriff der Lebensform. Eine konzeptuelle Ausarbeitung

Javier Fuentes
Praktische Modalmetaphysik bei Kant

Lei Hu
Kants Begriff der realen Möglichkeit. Eine Untersuchung zur Kritik der reinen Vernunft

Nicolas Knecht
Primus Inter Pares. Kant's Conception of Intersubjectivity

Yonghae Kwon
Platon und die Lüge

Tat-Fung Lam
Das System der Freiheit - Fichtes Transzendentalphilosophie und Handlungstheorie


Felix Maiwald
Kants systematische Begründung des Weltbürgerrechts

Hyungki Min
Eudaimonia und die Freiheit des Menschen

Kyungho Roh
The 'Political' and 'Anti-Political' in Plato's Republic

Liane Pointner
Weltbürger und kosmopolitisches Recht

Alexander Schwitteck
Freiheit, Recht und Republik. Zu einer Genealogie der politischen Philosophie Kants zwischen Liberalismus und Republikanismus

Kuangrong Wang
Die Bestimmung des Menschen beim späten Schelling

Mein Team

Avatar Maiwald

M. A. Felix Maiwald Wissenschaftlicher Mitarbeiter

3.003

Avatar Meißner

Dr. David Meißner Wissenschaftlicher Mitarbeiter

3.018

Avatar Weber

Dr. Simon Weber Akademischer Rat

3.015

Avatar Koch

Susanne Koch Teamassistentin

3.017

Rabea Kampshoff Studentische Hilfskraft

Raum 3.018

Raphael Thiemann Wissenschaftliche Hilfskraft

Raum 3.018

Gastwissenschaftler

Avatar Çömez

Çağlar Çömez

Avatar Wang

Dashuai Wang

Projekte/Drittmittel

Kant über das Problem der Migration

Das Digitale Kant-Zentrum NRW möchte im Rahmen einer breiten Öffentlichkeitsarbeit zentrale Themen der Kantischen Philosophie auch für Nicht-Expert*innen aufbereiten und zur Verfügung stellen. Insgesamt sind fünf Forschungsprojekte hier angesiedelt. Daran beteiligt sind die Universitäten Bochum, Bonn, Köln und Siegen.

Laufzeit:

01/2023-12/2025

Leitung:

Prof. Dr. Christoph Horn, M.A. Felix Maiwald

Mittelgeber:

Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW)

Publikationen

Bücher, Beiträge für Zeitschriften, Sammelbände oder Lexika


Bücher

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© Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG

Einführung in die Moralphilosophie

Christoph Horn

Das Buch bietet einen knappen und konzisen Überblick über die philosophischen Positionen und Argumente im Feld der Ethik. Was sollen wir unter Moral verstehen? Unter welchen normativen Vorgaben steht menschliches Handeln? Wozu sind wir in krisenhaften Situationen verpflichtet? Worin besteht das Glück? Welche Lebensform erweist sich als wünschenswert? Neben die Präsentation der wichtigsten Modelle im Feld der Moralphilosophie werden immer gleich die zentralen Kritikpunkte gestellt. Damit erhält die Darstellung einen offenen Charakter, der eine eigene Urteilsbildung ermöglicht. Zur Diskussion normativer Standpunkte kommt jeweils ein Blick auf die Metaethik und die Angewandte Ethik. Ein besonderer Akzent dieser Einführung in die Moralphilosophie besteht darin, dass neben der aktuellen Diskussion auch die wichtigsten historischen Positionen behandelt werden.


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© Suhrkamp Verlag

Nichtideale Normativität
Ein neuer Blick auf Kants politische Philosophie

Christoph Horn

Das politische Denken Kants wird zu oberflächlich gedeutet, wenn man es – wie in der vorherrschenden »rechtsmoralischen Interpretation« – einfach als Fortsetzung seiner Moralphilosophie der 1780er Jahre auffasst. Diese »Abhängigkeitsthese« kann nicht erklären, warum Kant darin zentrale Moralitätsmerkmale wie das der intrinsischen Motivation oder das eines strikten Universalisierungstests aufgibt. In seiner politischen Philosophie fehlen so viele Charakteristika von Moralität, dass man sie weit besser als Ausdruck einer eigenständigen Form von nichtidealer Normativität auf der Basis der Rechtsidee begreift. Andererseits lässt sich auf diese Weise eine radikale »Trennungsthese« vermeiden, die – entgegen dem Wortlaut von Kants Schriften – annimmt, Moral und Recht seien grundsätzlich voneinander unabhängig. Christoph Horn diskutiert Kants ebenso faszinierenden wie problematischen Versuch, eine ausschließlich deontologische Form von politischer Normativität zu entwickeln, ohne dabei auf eine Gütertheorie zurückgreifen zu können. 


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© C. H. Beck

Philosophie der Antike
Von den Vorsokratikern bis Augustinus.

Christoph Horn

Die Philosophie der Antike umfasst einen Zeitraum von ungefähr 1100 Jahren. Sie bildet eine der bewegtesten und reichsten Perioden der Philosophiegeschichte überhaupt. Vor den Griechen existierte philosophisches Denken nirgendwo im Mittelmeerraum – vielleicht sogar nirgendwo auf der Welt. Die Einführung liefert einen komprimierten Überblick über die wichtigsten Denker und Schulen der antiken Philosophie.


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© C. H. Beck

Antike Lebenskunst
Glück und Moral von Sokrates bis zu den Neuplatonikern.

Christoph Horn

Worin besteht das Glück – worin das gelungene Leben? Christoph Horn bietet Einblicke in antike Konzeptionen der Lebenskunst, des Glücks und der untrennbar damit verbundenen Fragen nach der Autonomie des menschlichen Willens und der moralisch-charakterlichen Voraussetzungen des Individuums, glücklich zu werden. Wie nicht anders zu erwarten, sind viele der Überlegungen aus rund eintausend Jahren Liebe zur Weisheit von zeitloser Aktualität und Gültigkeit. 


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© Suhrkamp Verlag

Philosophie der Gerechtigkeit
Texte von der Antike bis zur Gegenwart

Christoph Horn

Was ist im eigentlichen Sinn gerecht oder ungerecht? Sind es verteilende Personen oder Institutionen, abstrakte Verteilungstheorien, -prozeduren, -resultate oder -zustände? In der Theoriegeschichte der Gerechtigkeit wurden dazu äußerst unterschiedliche Auffassungen vertreten. Erst recht unterschiedlich sind die jeweiligen Theorien dessen, was Gerechtigkeit selbst sein könnte. Nicht alle wichtigen Aspekte werden in der zeitgenössischen Debatte angemessen berücksichtigt. Diese (verlorene) Aspektvielfalt verdeutlicht der Band, der die maßgeblichen und theoriegeschichtlich bedeutenden Texte zur Theorie der Gerechtigkeit von der Antike bis zur Gegenwart zusammenstellt und präsentiert.


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© Suhrkamp Verlag

Immanuel Kant
Grundlegung zur Metaphysik der Sitten

Christoph Horn, Corinna Mieth, Nico Scarano

Die neue Reihe Suhrkamp Studienbibliothek ist ideal als erste Orientierung für Theorieeinsteiger und schafft eine fundierte Grundlage für Lektürekurse an Schulen und Universitäten. In informativer und leicht lesbarer Form erschließen die von renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stammenden Kommentare den historischen und theoretischen Hintergrund der Werke. Alle nötigen Informationen sind in kompakter und übersichtlicher Weise gebündelt.


Augustinus.jpg
© C. H. Beck

Augustinus

Christoph Horn

Augustinus (354-430) ist der wichtigste lateinische Kirchenvater. Sein imposantes Oeuvre, das an der Nahtstelle zwischen Antike und Mittelalter entstand, hat die Philosophie und die Theologie des Abendlands in einzigartiger Weise geprägt. Augustins Thema ist die philosophische Interpretation des Christentums. Seine Konzeptionen des Glücks, der Gewißheit, des Willens, der politischen Philosophie der 'zwei Reiche', der psychischen Zeiterfahrung, des 'inneren Lehrers', der Trinität sowie von Gnade und Erbsünde stützen sich auf eine philosophisch-mystische Spiritualität, in der neuplatonische und christliche Traditionselemente eine unmittelbare Verbindung eingehen. 


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